Biohof Bursch – Foodblogger-Treffen im #Winter

von Querbeet

Bevor ich Euch vom Foodblogger-Treffen erzähle, kurz noch etwas in eigener Sache:
Ja, ich lebe noch und auch das bloggen habe ich nun wieder aufgenommen :-) Die Blogpause war doch recht lang und das hat den Hintergrund, dass im Leben Punkt 1 so viel los war und die Zeit „nur“ für Instagram gereicht hat. 
Die Pause habe ich sinnvoll genutzt und mich mit meiner Gesundheit und Ernährungsweise auseinander gesetzt. So bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass ich grundlegend etwas ändern möchte und muss. 
Um dies in die Tat umzusetzen, habe ich ich mich entschlossen, eine Saftkur zu machen und danach meine Ernährung umzustellen. Dazu erfahrt Ihr in den nächsten Tagen noch mehr. 

Aber zurück zum eigentlichen Thema!

Wer meinen Blog regelmäßig liest, weiß sicherlich, dass ich ein großer Fan vom Biohof Bursch bin.
Wöchentlich kaufe ich mein Obst und Gemüse bei ihnen auf dem Wochenmarkt und war auch letztes Jahr zum Hoffest eingeladen. Den Bericht darüber findet Ihr hier: Hoffest Biohof Bursch

Schon im Sommer letzten Jahres erzählte mir Lothar Tolksdorf, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, dass es im Winter ein Treffen für Foodblogger geben wird. Und darauf habe ich mich sehr gefreut, denn ich fand es sehr spannend einen exklusiven Einblick hinter die Kulissen zu bekommen. Zudem im Winter!
Jetzt werdet Ihr vielleicht denken: Wieso im Winter? Wächst da überhaupt etwas? Diese Frage kann ich mit ja beantworten, auch im Winter wächst Gemüse und es gibt jede Menge zu sehen auf dem Biohof. Doch dazu gleich mehr.

Es war richtig kalt an diesem Samstagvormittag, als ich auf dem Biohof Bursch eintraf. Zum Glück haben wir uns erst einmal in dem schön gestalteten und muckelig warmen Wintercafé getroffen. Nach einer kleinen Stärkung erzählte uns Lothar Tolksdorf etwas zur Historie des Biohofs.
Nach dem 1. Weltkrieg waren noch so viele Chemikalien vorhanden, dass die Chemiefabrikanten auf die Idee kamen diese als Spritzmittel gegen Unkraut und als Dünger an die Bauern zu verkaufen. Das hatte zur Folge, dass die Böden von der ganzen Chemie geschädigt wurden und es hatte auch Konsequenzen für die Gesundheit der Bauern sowie der Konsumenten.
Heinrich Bursch begann daher Anfang der 60iger Jahre seinen Hof vom konventionellen Anbau auf auf Bioanbau umzustellen und war somit ein Pionier der ökologischen Landwirtschaft.
Vor ca. 25 Jahren begann dann die Familie Bursch ihr Gemüse selber zu vermarkten. Neben dem Hofladen in Bornheim sind sie bisher auf 12 Wochenmärkten im Raum Köln/Bonn und Umgebung zu finden.
In den Wintermonaten hat der Biohof ca. 70 Beschäftigte und im Sommer sind es etwa 100. Neben dem Gemüseanbau gibt es eine Imkerei, eine Backstube und eine Küche auf dem Hof.
70 verschiedene Gemüse- und Obstsorten werden angeboten und es kommen immer wieder neue Produkte hinzu. So wurde letztes Jahr zum ersten mal Butterkohl angebaut, eine Kohlsorte die in Deutschland fast verschwunden ist.
Heinz und Renate Bursch – die Kinder von Heinrich Bursch – leiten heute den Biohof Bursch, der inzwischen ein zertifizierter Demeterbetrieb ist.

Nach der Einführung gingen wir zuerst in den Hofladen. Dort kann man neben dem Obst und Gemüse vom Hof auch viele weitere Bioprodukte kaufen. Es gibt auch eine tolle, große Käsetheke. Am liebsten würde man nur saisonales und regionale Produkte verkaufen aber der Kunde möchte z. B. eben auch im Winter Paprika. So wird dann auch Bio-Ware hinzugekauft ( keine Flugware, höchstens Schiffbare). Freitags und Samstag werden selbst gekochte Gerichte zum Probieren angeboten. An diesem Samstag gab es Kürbiskohlrabisuppe mit selbstgemachtem Walnuss-Pesto. Das passende Rezept dürfen sich die Kunden dann mitnehmen. Der Hofladen wird zur Zeit übrigens vergrößert. U. a. wird es eine extra Abteilung für das Gemüse und Obst geben, das man dann auch befeuchten kann und es sich somit auch länger hält.

Dann ging es weiter zu der Waschhalle. Hierhin kommt das frisch geerntete Gemüse und Obst wird in besonderen Kisten gesäubert und auch herunter gekühlt. Eine Ausnahme wird bei den Kartoffeln gemacht. An diesen bleibt noch Erde, damit die Feuchtigkeit erhalten wird. Nach einem Trockenvorgang wird es zu einem der Kühlräume gebracht, bevor es zu den Märkten transportiert oder im Hofladen verkauft wird. Somit ist das Demeter Gemüse und Obst  wirklich erntefrisch.

Dann konnten wir die riesigen Bottiche (je 2000 Liter) bewundern, in denen das hausgemachte Sauerkraut 6 Wochen lagert, bevor es in den Verkauf kommt. Es wird ohne Milchsäurebakterien hergestellt und ist somit vegan.


Anschließend gingen wir in ein Gewächshaus, wo Roter Pak Choi angebaut wird. Er ist Bestandteil des Pflücksalates, von dem ich mir später auch etwas mit nach Hause genommen habe. Vor Ort durften wir auch etwas davon probieren.
Die Pflanzen sind mit Vliesen abgedeckt, die sie vor der Kälte im Winter schützen. In der übrigen Zeit schützen sie vor Ungeziefer, die Feuchtigkeit bleibt und das Gemüse wird sauber gehalten. – Auf unserer Gartenglück Parzelle nutzen wir auch Vliese. Sie lassen genügend Sonnenschein und Wasser durch. – Im Winter wächst noch weiteres Gemüse wie Feldsalat, Postelein usw..

Schließlich sind wir an einem weiteren Bestandteil eines Demeter-Hofes angelangt. Das Fass, das Ihr auf dem Bild seht, ist mit Wasser gefüllt. Es wird mit 2 Teelöffel Hornkiesel versetzt und dann wird das ganze von einem Mitarbeiter 1 Stunde gerührt. Der Vorgang nennt sich dynamisieren und geht auf die Philosophie von Rudolf Steiner zurück. Man kann es also als eine Art Homöopathie für den Boden betrachten dient der Unterstützung der Bakterien und Mikroorganismen im Boden, bzw. werden die Pflanzen damit auch besprüht.  Der Inhalt des Holzfasses reicht übrigens für 15 ha.
Herr Tolksdorf machte auch deutlich, dass auf einem Demeter Biohof die Bodenqualität besondere Priorität hat. Und diese ist in Bornheim von Natur aus schon sehr gut. In einer Qualitätsskala erreicht sie schon 98 von 100 Punkten, das ist Deutschlandweit einmalig.

Nach der Hofführung hat uns schon die bezaubernde Küchenfee Violetta erwartet, die für uns viele Leckereien gekocht und vorbereitet hatte. Es gab Kartoffel-Suppe, Kürbis-Suppe, Rote-Bete-Suppe, Möhren-Kartoffel-Untereinander, Grünkohl mit Linsen und Kartoffeln, Ratatouille und Sauerkraut-Kartoffel-Eintopf. Die selbstgemachten Chutneys und Aufstriche durften wir auch verkosten sowie die eingelegten Gurken, die ich so liebe. Denn diese ganzen Köstlichkeiten kann man auch im Hofladen oder auf dem Wochenmarkt kaufen.
Während wir geschlemmt haben, kamen noch Heinz und Renate Bursch sowie Irene van Geldern zu uns. Herr Bursch erzählte noch mehr über den Hof und alte Gemüsesorten, die wieder angebaut werden.

Abschließend ließen wir den Nachmittag im Wintercafé bei einem Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee ausklingen.

Die Hofführung auf dem Biohof Bursch war für mich wirklich sehr informativ und rundum gelungen.
Ich freue mich jetzt schon auf unser nächstes Treffen, das wahrscheinlich im Mai stattfinden wird.

An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei Lothar Tolksdorf und der Familie Bursch sowie allen Mitarbeitern – insbesondere der Köchin Violetta – für die Einladung und den schönen Tag bedanken. 

Weitere Berichte von meinen BloggerkollegInnen findet Ihr hier:

– Mandy von Amandas Liebe
– Anna von Vamily
– Christian von Küchenjunge
– Gabriela von Blog-Salat
– Melanie von melaniekirkmechtel.de
– Daniela von danielas Foodblog
– Ria von Frau Stiller backt
– Sascha und Torsten von Die Jungs kochen und backen

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2 Kommentare

Gabi 4. April 2017 - 08:43

Hallo Nicole,

wow, so viele schöne Fotos. Mir hat der Rundgang auch sehr gut gefallen. Außerdem bin ich in diesem Winter gar nicht mehr aus dem Thema Wintergemüse herausgekommen. Da passte das prima. Jetzt habe ich langsam genug davon. Zum Glück gibt es ja mittlerweile die ersten frischen Kräuter – ich hatte schon Bärlauchpesto und Bärlauchcremesuppe (!) – und Rhabarber. Beim Spargel habe ich mich noch nicht so recht getraut…

Ich bin gespannt, wie du deine Ernährung umgestellt hast. Bestimmt wird viel Obst und Gemüse dabei sein ;-)

Liebe Grüße von Gabi

Antworten
Querbeet 4. April 2017 - 12:06

Hallo Gabi,
vielen Dank für das Kompliment! :-)
Ich freue mich auch riesig auf all die kulinarischen Genüsse im Frühling, besonders auf den Spargel und Erdbeeren!
Du hast recht, der Anteil an Obst und Gemüse wird sich noch erhöhen und seit der Saftkur möchte ich am liebsten nur noch Gemüse essen. Aber ich werde auch Fleisch und Fisch in meinen Speiseplan integrieren, da ich mich nach der Logi-Methode ernähren möchte.
Ich freue mich schon, dich bald wieder zu sehen!
Liebe Grüße
Nicole

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