(Werbung // Rezensionsexemplar)*
Die asiatische Küche und ich.
Das ist so eine Sache und war bisher auch keine große Liebe.
Es hat sicherlich auch damit zu tun, dass ich bestimmte Kräuter und Zutaten nicht so mag, vor allem Koriander und Zitronengras.
Sicherlich verwende ich zum Kochen auch frischen Ingwer, ab und zu Sojasauce und Kokosmilch ist ein fester Bestandteil meiner Küche. Ach ja, 5 Gewürze Pulver mag ich auch ganz gerne.
Und ein Kochbuch mit ausschließlich asiatischen Rezepten fand sich bisher nicht im meinem Bücherschrank.
Das hat sich aber nun geändert, denn „Chicken & Rice“ von Shu Han Lee hat dort nun einen festen Platz.
Die Autorin:
Shu Han Lee ist mir schon nach den ersten Zeilen ihres Vorwortes sehr sympathisch gewesen. Denn ich habe viele Parallelen in meiner Biografie entdecken können.
Genau wie ich hat sie mit 18 Jahren ihre Heimat verlassen um ein Studium in einer anderen Stadt zu beginnen.
Bei ihr war es in diesem Fall Singapur und sogar ein Kontinent, der ihre neue Heimat wurde: England, genauer gesagt London. Aber was stellt sich dann oft ein? Genau, Heimweh und Hunger nach den Gerichten der Kindheit.
Ihre Mutter ist eine phantastische Köchin aber so wirklich darf sie als Kind in der Küche nicht mithelfen und Rezepte werden nicht weiter gegeben. So kommt es, dass sie in der neuen Heimat mit dem kochen beginnt und die Mutter dann auch einmal per Skype befragt wird, wie die Gerichte richtig zubereitet werden.
Die Autorin experimentiert unentwegt in ihrer Küche und dabei wird ihr immer wichtiger, dass sie dafür auch wirklich gute Zutaten verwendet, die sie z.B. auf Wochenmärkten oder direkt bei Erzeugern findet.
Das Design und die Illustrationen des Kochbuches hat Shu Han Lee selber gestaltet. Sie ist Grafikdesignerin, freischaffende Foodstylistin, Autorin und Köchin. Zudem hat sie auch einen Blog: Mummy, I can cook
Aufmachung / Design:
Das Buch hat ein schönes Format und liegt gut in der Hand.
Es ist hochwertig gebunden und hat ein rotes Lesebändchen.
Auf dem Buchcover ist ein Huhn im roten Federkleid zeichnerisch dargestellt, neben dem eine rote Reisschüssel steht
.
Der Aufbau des Buches:
Nach einem Vorwort der Autorin einer Einführung in die Küche Ostasiens (mit einer tollen handgemalten Karten mit Hinweisen zu dem typischen Essen der einzelnen Länder!) finden sich folgende Kapitel:
- Rezepte
- Reis
- Nudeln
- Suppen
- Fisch & Meeresfrüchte
- Fleisch
- Eier & Tofu
- Gemüse
- Snacks
- Süßes
Hinweise und Tipps der Autorin:
- Vorratschrank
- Menüvorschläge
- Zutaten-Glossar
- Küchenuntensilien
- Wo ich einkaufe
- Register
- Dank
Die Rezepte:
Wie Ihr schon in der Kapitelübersicht gesehen habt, handelt dieses Buch mitnichten alleine von Huhn und Reis.
Reis ist sicherlich Hauptbestandteil der täglichen Nahrung und wird zu jeder Tageszeit gegessen.
Aber die Bandbreite an Zutaten ist natürlich viel größer!
Bei jedem einzelnen Kapitel findet sich eine Einführung zu der Zutat auf die die Hauptaufmerksamkeit gelegt wird.
So z. B. im Kapitel Nudeln (die auch von der Autorin als Zeichnungen dargestellt wurden) könnt Ihr die verschiedenen Sorten kennenlernen, aus was sie bestehen (z.B. aus Reismehl) und ihrer asiatischen Bezeichnung.
Es findet sich auch ein Rezept für hausgemachte Eiernudeln.
Für fast jedes Rezept erhält man eine kurze Einführung und auch zum Teil Hinweise, mit welchen anderen Speisen aus dem Buch man dieses kombinieren kann. Oft gibt es Tipps, welche Zutaten man alternativ verwenden kann oder die Autorin verrät diverse Alternativen in der Zubereitung.
Die Rezeptseiten sind sehr gut aufgebaut. Links finden sich die Einführung und die einzelnen Arbeitsschritte. Rechts daneben sind die benötigen Zutaten aufgelistet. Die Zubereitungsschritte sind kurz und gut nachvollziehbar geschrieben.
Folgendes Rezept habe ich bisher nachgekocht:
Mums Hühnchen mit Sesamöl (Seite 146)
Zutaten für 2 Personen:
2 daumengroße Stücke Ingwer
2 EL dunkle Sojasoße
2 EL dunkles Sesamöl
1 TL hellbraunen Rohzucker
1 großzügige Prise weißen Pfeffer
2 Hähnchenschenkel im Gelenk halbiert
2 El Erdnussöl
1 EL Shaoxing-Reiswein (oder alternativ trockener Sherry, falls kein Reiswein zur Hand)
ca. 150 ml Wasser
Zubereitung:
Der Ingwer wird geschält und gerieben. Anschließend in ein dünnes Tuch geben und den Saft auspressen. Ungefähr 1 Esslöffel Saft sollte dabei herauskommen. Das Fruchtfleisch beiseitelegen, es wird später noch benötigt.
Ingwersaft, Sesamöl, Sojasoße, Zucker und weißer Pfeffer werden in einer Schüssel verrührt und die Hühnerteile darin für mindestens 1 Stunde mariniert.
Dann wird das Erdnussöl in einen Wok oder einen Topf gegeben und die Ingwerreste darin angebraten, bis sie zu duften beginnen.
Die Hühnerstücke abtropfen lassen (die Marinade aufbewahren!) und in den Wok hinzugeben, rundherum goldbraun anbraten. Die Temperatur nun erhöhen und den Reiswein angießen. Jetzt kann man die Kruste am Boden des Woks auflösen.
Jetzt kommt die aufbewahrte Marinade und das Wasser hinzu, einmal aufkochen lassen und anschließend den Herd herunterschalten auf eine niedrige Temperatur. Der Deckel kommt auf den Wok und das Huhn wird 30 Minuten sanft geköchelt.
Das Gericht wird warm und mit gekochtem Reis oder mit Mie-Nudeln aus Weizen (Mee Sua) serivert.
Ich habe mich allerdings für Blumenkohlreis entschieden.
Die Fotos:
Zu fast jedem Rezept gibt es sehr schöne Bilder und vor allem machen sie Appetit auf die Gerichte! So sind z. B. die Teller sehr schön angerichtet und man möchte das Essen sofort probieren. Gefallen haben mir auch die Fotos von Märkten in Asien.
Fazit:
Mit der asiatischen Küche habe ich mich nun etwas mehr auseinandersetzen können – Dank des wunderbaren Kochbuches „Chicken & Rice“.
Was mir besonders daran gefällt, dass die Autorin großen Wert auf frische Zutaten legt und die traditionellen Rezepte so abgewandelt wurden, dass die sie auch hier in Europa mit regionalen Kräutern und Gemüsen gekocht werden können.
Apropos Zutaten: diese finden sich in größeren Supermärkten, bzw. Asialäden. Oder man kann sie übers Internet beziehen. Am Ende des Buches gibt sie ausführliche Beschreibungen der Zutaten, z. B. Kaffirlimettenblätter, also Aussehen, Geruch und Aufbewahrungsmöglichkeiten.
Am Ende erzählt die Autorin noch, wo sie denn einkauft. Viele Tipps helfen hier leider nicht weiter, es sei denn, Ihr plant einen Trip nach London ;-)
Mir gefällt die Vielfalt der Rezepte aus den verschieden Regionen Südostasiens und ich glaube, es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Ich für meinen Fall werde nach wie vor Koriander meiden oder sollte ich mich doch mal wieder heranwagen?
Chicken & Rice
Frische und einfache Gerichte aus Südostasien
Shu Han Lee
Ausstattung: Gebunden
288 Seiten
DuMont Buchverlag
ISBN 978-3-8321-9918-0
Preis: 32,00 €
Hinweis: * Das Buch wurde mir unentgeltlich vom DuMont Buchverlag zur Verfügung gestellt. Die Rezension entspricht zu 100% meiner eigenen Meinung und sie wurde nicht vom Buchverlag beeinflusst.