Lissabon – Rezepte aus dem Herzen Portugals {Buchrezension}

von Querbeet

(Werbung // Rezensionsexemplar)*

Lissabon.
Diese Stadt möchte ich unbedingt einmal besuchen.
Kenne ich sie doch nur durch Fernsehreportagen oder Reisezeitschriften.
Ich korrigiere mich.
Diese Stadt muss ich unbedingt einmal besuchen.
Besonders, nachdem ich dieses Kochbuch von Rebecca Seal gelesen habe.
Man möchte sich sofort auf den Weg machen, um all die Köstlichkeiten zu probieren.
Zum Glück, kann ich ja jetzt auch zuhause die Gerichte vorab schon einmal kochen.

Meiner lieben Freundin Odete, eine waschechte Portugiesin, habe ich das Buch natürlich zeigen müssen. Sie war genauso angetan, da die Rezepte laut ihrer Aussage wirklich authentisch sind. Jedenfalls war sie mehr als begeistert und das spricht doch schon sehr für dieses Kochbuch!

Also schauen wir uns es doch einmal näher an.

Die Autorin:
Rebecca Seal ist eine Food-Journalistin und auch als Fernsehmoderatorin tätig (Thema Essen und Trinken). Sie arbeitete sechs Jahre für The Observer und hat Artikel für diverse Zeitschriften und Zeitungen verfasst. Man kann sie regelmäßig auf Channel 4 in Großbritannien sehen. Rebecca Seal lebt zusammen mit ihrem Mann Steven Joyce und ihrer gemeinsamen Tochter in London. Lissabon ist bereits ihr viertes Buch.

Der Fotograf:
Steven Joyce (der Ehemann der Autorin) ist Fotograf und hat sich auf Food-Fotografie spezialisiert. Seine Fotografien sind in verschiedenen Zeitungen z. B. the Times, The Telegraph, The Observer und in diversen Kochbüchern erschienen. Seine Arbeiten kann man wurden in Gallerien gezeigt und sind zudem Teil einer ständigen Ausstellung des Garden Museum.

Aufmachung / Design:
Das Buch hat ein schönes Format und es liegt gut in der Hand.
Die Ausstattung ist hochwertig.
Das Buchcover ist wirklich großartig. Man sieht die typischen blau-weißen Kacheln mit einem aufgeprägten Fischsymbol. Die Fliesen kann man auch haptisch erfühlen.

Der Aufbau des Buches:
Nach einer längeren Einleitung der Autorin gibt sie Tipps zu nützlichen Küchenhelfern und Anmerkungen zu den Zutaten.
Danach folgen diese Kapitel:

  • Petiscos
  • Beilagen & Suppen
  • Salate
  • Fisch & Meeresfrüchte
  • Fleisch
  • Saucen & Eingemachtes
  • Süsses & Desserts
  • Getränke & Begleiter

Zum Abschluss gibt die Autorin noch Restaurant-Tipps: Orte, die sich lohnen
Es folgt eine ausführliche Danksagung von Rebecca und ihrem Mann Steve.
Das Register ist alphabetisch nach Zutaten geordnet und darunter findet man die Rezepttitel.
Auf den letzten Seiten sind persönliche Familienfotos der Autoren zu sehen und eine Vorstellung der beiden.

Die Rezepte:
Über 100 Rezepte finden sich in diesem schönen Kochbuch. Der Leser bekommt einen Einblick in die Kochtöpfe der portugiesischen Hauptstadt mit ihren deftig-rustikalen Gerichten.
Nirgendwo in Europa werden so viel Fisch und Meeresfrüchte gegessen wie in Portugal. Besonders der Stockfisch spielt eine große Rolle. Ich habe ihn persönlich noch nicht zubereitet, aber Dank der ausführlichen Anleitung von Rebecca Seal möchte ich das unbedingt bald ausprobieren. Stockfisch erhält man übrigens selbst im kleinsten Supermarkt in Lissabon, was hier in Deutschland nicht der Fall ist. Dennoch wird man auch hier fündig.
Geflügel und Schweinefleisch werden in der Küche Portugals bevorzugt und so ist es kein Wunder, dass sich herrlich würzig/scharfe Gerichte in diesem Buch finden.
Aber keine Angst, für Vegetarier gibt es auch genügend Auswahl. Tolle Salate, Gemüsebeilagen, Reisgerichte, usw.. Natürlich gibt es auch ein Rezept für eine Gaspacho, das ich in den nächsten Tagen bei diesen Temperaturen unbedingt machen muss!
Last but not least, gibt es köstliche Süßspeisen und Getränke. Auf keinen Fall durfte ein Rezept für Pastéis de Nata fehlen, diese leckeren, weltbekannten Puddingtörtchen! Leider gab kein einziger Konditor sein Rezept preis. So musste Rebecca ihr eigenes Rezept kreieren. Ein ganz schön aufwendiges Rezept, wenn man denn den Blätterteig selber herstellen möchte. Aber natürlich funktioniert es auch mit gekauftem, frischen Teig.
Wenn Ihr Euch übrigens fragt, was denn Petiscos sind (siehe Kapitel 1): es handelt sich hierbei um Tapas ähnliche Gerichte, die manchmal aber auch fast schon ein Hauptgericht sein können.
Die Chouriço – die portugiesische Version der uns bekannten spanischen Chorizo – wird auch sehr gerne verwendet und scharfe Saucen wie Piri-Piri (die passenden Rezepte finden sich auch im Buch).
Zu meinem Leidwesen wird Koriander zuhauf benutzt. Und ich mag keinen Koriander! Aber ich denke, für mich ist es vollkommen ok, wenn ich diesen durch glatte Petersilie ersetze.

Ich denke, ich konnte Euch einen guten Überblick über die Gerichte bieten, die Euch in diesem Buch erwarten.
Nun noch ein paar kurze Worte, wie die einzelnen Rezepte aufgebaut sind: nach einer Einleitung (mit Tipps oder Informationen/Hintergrundwissen zu dem Gericht folgt eine Auflistung der Zutaten – in fetter Schrift.
Anschließend folgen die Zubereitungsschritte, die kurz und verständlich beschrieben sind.
Zu fast allen Rezepten gibt es ein passendes Foto des Gerichtes.

Die Fotos:
Steven Joyce hat wirklich wunderschöne Fotos von Lissabon gemacht und besonders die Foodfotos gefallen mir. Hier steht das Essen im Vordergrund, ohne viel Schnick-Schnack drumherum. Sie machen mir großen Appetit und Lust, die Gerichte auszuprobieren.

Mein Fazit:
Ein Kochbuch, mit vielen Gerichten nach meinem persönlichen Geschmack. Tolle deftige Gerichte aber auch viele vegetarische Rezepte. Gefallen hat mir auch, dass es viele Rezepte gibt, die bei uns evtl. schwer zu erhalten sind (z. B. Pasten). Es hat mir eine Küche näher gebracht, mit der ich mich zuvor noch nicht wirklich beschäftigt habe.
Und natürlich noch weiter meine Sehnsucht geweckt, Lissabon endlich einmal zu besuchen! :-)
Dennoch gibt es auch etwas zu beanstanden: ein Lesebändchen fehlt mir hier (am besten mehrere!) So mussten dann die altbewährten Klebezettel verwendet werden. Und die Beschreibung der Zubereitung könnte besser gegliedert sein. So ist sie nicht ganz so flüssig zu lesen.

Auf meiner Nachkoch-Liste finden sich (noch) viele Gerichte aus dem Buch, die aufgrund der Zutaten – die jetzt voller Geschmack sind – viel besser in den Sommer passen! Aber natürlich habe ich bereits wie immer auch ein Rezept für Euch ausprobiert.
Es ist eher etwas für den Herbst, obwohl man durchaus die Hauptzutat auch jetzt erhält. Die Rede ist vom Butternut-Kürbis. Daraus habe eine Konfitüre gemacht, die ich an Weihnachten an liebe Freunde verschenkt habe (natürlich blieb auch ein Glas für uns übrig ;-)).
Die Konfitüre kam bestens an und der Geschmack wurde sehr gelobt! Auch meine liebe Freundin Odete hat mir eine positive Rückmeldung gegeben. Sie meinte, dass die Kürbiskonfitüre genauso schmecken muss.

 

 

Hier nun das Rezept für Doce de Abóbora – Kürbiskonfitüre:

An Zutaten für ca. 4 Gläser à 400 g benötigt man:

  • 1,4 kg Kürbis (Butternut, anderer Kürbis geht aber auch), geschält, entkernt, in kleine Stücke geschnitten
  • 600 g Zucker
  • ½ Zimtstange
  • 1 EL frisch gepresster Zitronensaft
  • 250 ml Wasser

Zubereitung:

Die 4 Gläser (müssen hitzebeständig sein) mitsamt den Deckeln mit Spülmittel und heißem Wasser reinigen.
Die Gläser bei 150 ºC 15 Minuten im Backofen sterilisieren, die Deckel im Topf mit Wasser und etwas Essig bedecken, aufkochen und 5 Minuten auskochen. Bis sie benötigt werden, auf ein sauberes Küchentuch stellen (mit der Öffnung nach unten).

Alle Zutaten und 250 ml Wasser in einem großen Topf mit Deckel erhitzen und mit aufgelegtem Deckel 45 Minuten sanft köcheln lassen.
Danach den Deckel vom Topf nehmen und nochmals 1 Stunde einkochen lassen.

Anschließend vom Herd nehmen, den Kürbis im Topf pürieren oder glatt stampfen.
Den Topf danach wieder auf den Herd stellen und das Kürbispüree so lange köcheln lassen, bis die Masse sehr dickflüssig ist. Wichtig: Immer wieder umrühren, damit diese nicht am Topfboden anhaftet.

Zum Schluss einen Klecks von der Konfitüre auf einen kleinen Teller geben. Wenn jetzt noch Flüssigkeit zu sehen ist, muss die Konfitüre weiter eingekocht werden.
Die Gesamtkochzeit kann 2 Stunden betragen, manchmal sogar mehr!

Wenn dann die richtige Konsistenz erreicht ist, die Konfitüre in die vorbereiteten Gläser füllen.
Mit den Deckeln verschließen und die Kürbiskonfitüre abkühlen lassen.
Wenn Ihr sie kühl und dunkel lagert, bleibt sie ungeöffnet 2 Monate haltbar.
Im Kühlschrank hält sie sich geöffnet mehrere Wochen.

 

 

Ihr seht, die Zubereitung benötigt schon etwas Zeit. Aber ich versichere Euch, der Einsatz ist nicht umsonst und Ihr werdet mit einer Köstlichkeit belohnt, die bestimmt nicht mehrere Wochen im Kühlschrank überlebt! ;-)

Ich wünsche Euch „Bon appétit!“

Lissabon
Rezepte aus dem Herzen Portugals
Rebecca Seal
Steven Joyce

Ausstattung: Gebunden
256 Seiten
Dorling Kindersley Verlag
ISBN 978-3-8310-3413-0
Preis: 24,95 €

Hinweis: * Das Buch wurde mir unentgeltlich vom Dorling Kindersley Verlag zur Verfügung gestellt. Die Rezension entspricht zu 100% meiner eigenen Meinung und sie wurde nicht vom Buchverlag beeinflusst.

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2 Kommentare

Trude 22. Juli 2018 - 09:49

Liebe Nicole, eine gute und interessante Arbeit, wie ich finde, die neugierig macht, das Buch zu kaufen….
Lieben Dank auch für die leckere Kürbismarmelade!

Antworten
Querbeet 22. Juli 2018 - 22:51

Liebe Trude,
vielen Dank für dein Lob! Darüber habe ich mich sehr gefreut!
Schön, dass dir die Marmelade so gut geschmeckt hat :-)
Liebe Grüße
Nicole

Antworten

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